Zusammenfassung
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Festvortrag zur INTERGEO® 2005 am 4. Oktober 2005
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Der 100. Todestag von Generalleutnant Oscar Schreiber gibt Veranlassung, an diesen Reformator der preußischen Landesvermessung zu erinnern. Dabei soll sein Leben und Wirken in die lange Entwicklung der Landesaufnahme in Preußen eingebettet werden, die – unter Leitung des Generalstabs und mit den Namen Müffling, Bessel und Baeyer verknüpft – sich im 19. Jahrhundert immer weiter entwickelte und in der Schreiber’schen Epoche einen über rund einhundert Jahre maßgebenden Stand erreichte.
Der aus hannoverschen Diensten übernommene Hauptmann Schreiber, bekannt geworden durch seine theoretische Herleitung der Gauß’schen konformen Abbildung und nach Übernahme in die preußische Landestriangulation bald gründlich vertraut mit deren Arbeitsweise, erneuert diese dann ab 1875 grundlegend. Gestützt auf das Gauß’sche Erbe und eine Vielzahl von eigenen theoretischen und praktischen Entwicklungen sowie eine ausgeprägte Fähigkeit zur Organisation und rationellen Arbeitsweise gelingt ihm in knapp zwei Jahrzehnten eine auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Grundlagenvermessung in Preußen, als Folge verbessert sich die Qualität der topographischen Aufnahme wesentlich. Zu den herausragenden Neuerungen zählt die optimale Anlage von Basisvergrößerungsnetzen, die Winkelmessung in allen Kombinationen und der konsequente Netzaufbau vom Großen ins Kleine mit strikter Anwendung der Ausgleichung nach der Methode der kleinsten Quadrate, wobei nach rechentechnischen Gesichtspunkten entweder auf dem Ellipsoid oder in der Ebene gearbeitet wird, ebenso wie die Einführung eines landesweiten Höhensystems und die sorgfältige Dokumentation der Ergebnisse. Die in der Schreiber’schen Epoche entstandenen Grundlagenetze werden bald zum Kernstück eines deutschen Vermessungssystems und erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts durch satellitengestützte Festpunktfelder ersetzt.
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