Im Jahr 1883 beschließt die Stadt Leipzig die Neuvermessung der Stadt. Für die Leitung und Organisation der Stadtvermessung in einer der damals größten Städte Deutschlands konnte kein geringerer als Christian August Nagel gewonnen werden, dessen Name eng mit der Sächsischen Landestriangulation im Rahmen der europäischen Gradmessung verbunden ist. Unter seiner Leitung und mit seiner Unterstützung wird in den Jahren 1884/1885 das trigonometrische Hauptnetz für die Stadtvermessung im Zusammenhang mit dem Landesnetz II. Klasse beobachtet und damit der Grundstein für einen einheitlichen, zuverlässigen und nachbarschaftstreuen Lagebezug für alle jemals folgenden Vermessungsarbeiten gelegt. Dass die Ergebnisse dieser Neuvermessung unseren heutigen Anforderungen, hinsichtlich Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit ohne Weiteres genügen, ist beim Gebrauch der Daten selbstverständlich geworden. Die folgende Abhandlung beschreibt insbesondere den Zeitraum 1884 bis ca. 1891, in dem die entscheidenden vermessungstechnischen Grundlagen entwickelt und das Fundament für die Stadtvermessung gelegt wurden.