Das Phänomen und damit die physikalische Größe »Zeit« erscheint auf den ersten Blick trivial im Sinne von alltäglich. Denn Zeit ist allgegenwärtig und strukturiert sämtliche Abläufe des Lebens. Gleichermaßen ist die Bedeutung der Zeit im technischen Bereich, in dem viele Verfahrensweisen zeitabhängige Elemente implizieren, so dass die Zeitmessung eine unbedingt notwendige Aufgabe darstellt. Im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Änwendungen des täglichen Lebens« fordern die technischen Methoden hohe Ansprüche an die Genauigkeit der Zeit- und Frequenzmessung. Auch bei vielen geodätischen Applikationen, sowohl bei terrestrischen Verfahren als auch bei den geodätischen Raumverfahren, ist Zeit ein eminenter Faktor, wobei sich die diesbezüglichen Aufgabenstellungen mit Zeitsynchronisation, Zeitpunktbestimmung, Zeitintervallmessung, Frequenz- und Phasenmessung angeben lassen. Als Beispiele seien genannt die Navigation und damit verbunden Messungen mit Hybridsystemen, die Elektrooptische Distanzmessung, Laserentfernungsmessungen, Schweremessungen, radiointerferometrische Messungen sowie Phasenmessungen von GNSS-Signalen. Notwendig gehört zum Umgang mit der Zeit ein »Zeitmodell«, das heißt die Definition einer Zeitskala, als auch die Realisierung bzw. Messung der Zeit. Der vorliegende Artikel behandelt ausschließlich die konventionellen, atomaren Beobachtungsinstrumente der Zeitmessung und vermittelt einen Einblick in die Prinzipien und in die Funktionsweise von Atomuhren.